Vielleicht haben Sie schon von Leuten gehört, die ihre eigenen Pilze züchten. Würden Sie es auch gerne versuchen, wissen aber nicht, wie Sie anfangen sollen? In diesem Gartentipp zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre eigenen Pilze züchten können. Es ist einfacher, als es aussieht, und sehr befriedigend. Du brauchst nur ein wenig Geduld und musst die Natur ihre Arbeit machen lassen. Und mit einem speziellen Anzuchtset können Sie sogar noch schneller zu Ihrer eigenen Pilzernte kommen.
Welche Pilze kann man selbst züchten?
Pilze, die Sie selbst anbauen können, sind:
die einfachen weißen Champignons
- die auch im Handel erhältlich sind (sie schmecken aber noch besser, wenn man sie selbst anbaut)
- glatt
- kann in vielen Gerichten verwendet werden
Austernpilze
- Sie wachsen schnell und sind daher ideal als "Anfängerpilz".
- schmeckt nussig
Shiitake
- erfordern etwas mehr Aufmerksamkeit und Geduld, also für etwas fortgeschrittenere Züchter
- Umami-Geschmack
Vorsicht - es klingt so selbstverständlich und doch wollen wir es erwähnen: Wenn Sie Pilze im Garten wachsen sehen, sollten Sie sie nicht einfach essen. Es braucht einiges an Wissen und Erfahrung, um Pilze wirklich zu erkennen. Es gibt viele Arten, die sich sehr ähnlich und doch unterschiedlich sind. Und manche Pilze sind giftig, auch wenn sie nicht so aussehen.
Pilze züchten: Wie fängt man an?
Pilze sind keine wählerischen Gäste, aber man möchte ihnen natürlich optimale Wachstumsbedingungen bieten.
Was brauchen Sie?
ein geeignetes Gefäß mit einer Tiefe von 10 cm
ein Wachstumsmedium oder Substrat, auf dem das Myzel wachsen kann, wie Kompost, Holzspäne, Stroh, Kaffeesatz oder sogar ein Baumstumpf
Pilzsporen
Es gibt auch so etwas wie Pilzbrut: Das ist ein Substrat, auf dem das Myzel bereits wächst. Wenn Sie ein Anzuchtset kaufen, enthält es oft schon Pilzbrut und Sie müssen die Sporen nicht selbst entwickeln.
Was brauchen Pilze?
ein kühler Ort mit einer Temperatur von etwa 15°C, z.B. ein Keller (nie kälter als 10°C, nie wärmer als 20°C)
ein dunkler Ort ohne direktes Sonnenlicht
hohe Luftfeuchtigkeit
Pilzzucht Schritt für Schritt
Wählen Sie Ihre Pilzsorte und prüfen Sie, welche Wachstumsbedingungen sie braucht. Weiße Pilze mögen zum Beispiel Kompost, während Austernpilze gut auf Sägemehl oder Stroh wachsen. Shiitake hingegen hat eine Schwäche für Baumstämme. Wenn Sie ein Anzuchtset kaufen, enthält es gleich das richtige Anzuchtsubstrat für die betreffende Pilzart.
Füllen Sie das Anzuchtgefäß bis zu einigen Zentimetern vom Rand mit dem Kultursubstrat und befeuchten Sie es gut (nicht durchnässen!).
Wenn Sie nicht mit einem Anzuchtset arbeiten, das Pilzbrut enthält (eine Mischung, in der das Myzel bereits wächst), müssen Sie in diesem Schritt die Sporen noch selbst über den Kompost, das Sägemehl oder das Stroh streuen. Dann kann das Mycelium zu wachsen beginnen.
Bedecken Sie die Mischung mit einer Schicht Kompost und legen Sie ein Stück Pappe, Sackleinen oder ein Baumwolltuch darauf, das Sie anfeuchten.
Halten Sie den Behälter durch regelmäßiges Gießen feucht, aber übertreiben Sie es nicht. Pilze lieben Feuchtigkeit, aber sie wachsen nicht in klatschnasser Umgebung.
Nach einigen Wochen werden Sie kleine Pilze sehen, die je nach Sorte schnell wachsen (weiße Pilze zum Beispiel wachsen schneller als Austernpilze).
Man erntet Pilze, indem man sie mit einem scharfen Messer an der Basis abschneidet. Einige Arten, wie z. B. Austernpilze, wachsen auch nach der ersten Ernte weiter und produzieren schon nach wenigen Wochen eine neue Ladung.
Was ist der Unterschied zwischen Myzel, Laich und Substrat?
Das Züchten von Pilzen hat ein ganz eigenes Vokabular. Deshalb ein paar Begriffe am Stück:
Myzel
sind die weißen Pilzfäden eines Pilzes, sozusagen eine Art Wurzelsystem: Sie entstehen, wenn man die Sporen eines Pilzes mit einem Nährboden (z. B. Kompost) vermischt
Pilzmycel
ist ein Substrat, auf dem das Myzel bereits wächst: Es ist in den Kultursets, die Sie kaufen können, enthalten, so dass Sie damit bereits einen Schritt im Wachstumsprozess überspringen
Pilzsubstrat
ist das Wachstumsmedium, in dem Sie die Pilze züchten und das die Nährstoffe enthält, die das Myzel für seine Entwicklung benötigt
Wann können Sie anfangen?
Pilze kann man das ganze Jahr über züchten, aber der Frühling oder der Herbst sind einfach besser geeignet. Warum? Ganz einfach, weil die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur in diesen Zeiträumen ohnehin günstiger sind als in einem heißen, trockenen Sommer oder einem zu kalten Winter. Vor allem, wenn Sie keinen eigenen Zuchtraum haben, sind die Wetterbedingungen besonders wichtig.
Wenn Sie drinnen anbauen, z. B. in einem Keller, sind Sie weniger von den Jahreszeiten abhängig. Achten Sie in jedem Fall darauf, den Raum dunkel, kühl und feucht zu halten.